ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Mein Herz
Ein Liebesroman mit wirklich lebenden Menschen
Vorlage: Mein Herz (Briefroman)
Bearbeitung (Wort): Regine Ahrem
Komposition: Michael Rodach
Redaktion: Regine Ahrem
Regie: Regine Ahrem
Gottfried Benn nannte Else Lasker-Schüler „die größte Lyrikerin, die Deutschland je hatte“. Aber als ihr Mann Herwarth Walden und Herausgeber der Wochenzeitschrift „Der Sturm“ im Herbst 1911 nach Norwegen reist, schickt ihm Else Lasker-Schüler Briefe hinterher, in denen sie sich ausführlich über ihre Liebschaften zu drei anderen Männern auslässt. Das Pikante: Sie lässt die Briefe gleichzeitig im „Sturm“ abdrucken. Die Briefe machen so eine Furore, dass Else Lasker Schüler auch noch weiterschreibt, als ihr Ehemann längst zuhause ist – und die Ehe allmählich zerbricht. Der Briefroman „Mein Herz“ gilt als Schlüsselroman der Berliner Moderne und ist eine virtuoses Vexierspiel zwischen Realität und Phantasie , das – am Vorabend des 1. Weltkrieges geschrieben - ein atemberaubendes Bild der „kreisenden Weltfabrik“ Berlin entwirft.
Else Lasker-Schüler wurde 1876 als Tochter eines jüdischen Bankiers und Architekten in Wuppertal-Elberfeld geboren; sie starb nach Jahren der Verfolgung und Emigration 1945 verarmt in Jerusalem.