ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Weil Deutschland doch ein Rechtsstaat ist
Technische Realisierung: Johanna Fegert, Judith Rübenach
Regie: Judith Lorentz
Der NSU-Prozess geht ins dritte Jahr. Eine Studentin beobachtet ihn von Beginn an. Spezialisiert auf »Rassismus in der Polizeiarbeit« bloggt sie über das Gerichtsverfahren und beginnt, Fragen zu stellen. Der junge Polizist, der im Gerichtssaal Dienst tut, kann sie ihr nicht beantworten. Was soll er auch dazu sagen, dass die Polizei in Jena das sogenannte Trio entkommen ließ, dass in der Frühlingsstraße Auszubildende den Tatort sicherten oder seine Kollegen in Baden-Württemberg teilweise im Ku-Klux-Klan organisiert sind? Aus seiner Sicht ist alles ohnehin ganz anders und der Verfassungsschutz behindert die Polizeiarbeit. Wo liegt die Wahrheit? Wer ist letztendlich mitschuldig an der Mordserie des sogenannten Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU)? Für die Studentin stehen die neun Morde an Menschen mit Migrationsgeschichte im Vordergrund, für den Polizisten der Mord an seiner Kollegin. Doch in einem sind sie sich einig: Bei einer Aufklärung, die so zäh vorankommt, sollte man das Prozedere ein wenig beschleunigen. Auch wenn die Mittel dazu nicht unbedingt legal sind.
Maja Das Gupta, geboren 1973 in München, lebt in Berlin. Sie studierte am Deutschen Literaturinstitut Prosa und Dramatik, an der LMU München Neuere Deutsche Literatur, Anglistik und Theaterwissenschaften und arbeitet für verschiedene Radiosender und Theater als Autorin, Dramaturgin und Theaterpädagogin. Sie erhielt mehrere Stipendien und war mit ihren Texten bei verschiedenen Autorentagen vertreten. Für ihr Stück «Zappen« erhielt sie 2003 eine Nominierung als Beste Nachwuchsdramatikerin in »Theater Heute«.