ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel, Mundarthörspiel
Ick harr mien Zigaretten vergeten
Niederdeutsches Hörspiel
Sprache des Hörspiels: niederdeutsch
Technische Realisierung: Rolf Rockstroh, Christine Potschkat
Regieassistenz: Herbert Leonhardt
Regie: Jochen Schütt
Natürlich hatte er nicht nur seine Zigaretten vergessen, jener Hein Markmann, der in Hinrich Kruses neuem Hörspiel ein seltsames Erlebnis schildert. Er hatte auch
iges andere vergessen oder doch zumindest aus Erinnerung verdrängt.
Wie stets bei diesem Autor geht es auch hier — abrakt gesagt — um die Unmöglichkeit, der Vergangenheit zu entrinnen. Für Kruse ist das nicht allein ein privates, sondern vor allem auch ein politisches Problem: nicht nur der einzelne trägt seine Vergangenheit mit sich herum, sondern auch unsere gesellschaftliche Gegenwart ist so, daß nicht alles vergessen werden darf, was vergangen ist. So gespenstisch und irreal die Situation erscheinen mag, in die Hein Markmann unversehens gerät, so real — wenngleich nicht weniger gespenstisch — ist der Satz, mit dem sie erklärt wird: "Wat domals Reht weer, kann nu nich Unrecht ween."