ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel, Mundarthörspiel
De Döör stunn apen
Niederdeutsches Hörspiel
Sprache des Hörspiels: niederdeutsch
Technische Realisierung: Günter Becker, Dorit Gerrelmann
Regieassistenz: Herbert Leonhardt
Regie: Curt Timm
Wenn bei Louise Schedlich die Wohnungstür einen Spaltbreit offensteht, wissen ihre Nachbarn und Bekannten, daß sie nicht zu Hause ist. Ob diese Angewohnheit darauf zurückzuführen ist, daß die pensionierte Lehrerin schon ein bißchen "tüdelig" ist oder ob sie sich etwas dabei gedacht hat, vermag niemand zu sagen. Nun wirken, wie man weiß, offenstehende Türen auf manche Menschen einladend — vor allem auf solche, die dringend und in aller Eile einen Unterschlupf suchen. So kommt es, daß Louise eines Tages in ihrer Wohnung einen als Weihnachtsmann verkleideten Bankräuber mitsamt seiner Beute vorfindet. Als gesetzestreue Beamtin weiß sie natürlich, was in solchen Fällen zu tun ist, aber zwei Gründe lassen sie dann doch zögern, die Polizei anzurufen: einmal ist der Bankräuber schwer verwundet, und zum anderen entpuppt sich der Weihnachtsmann als ihr ehemaliger Schüler Roland Stenzel.
Und damit beginnt eine Geschichte, die erzählt, wie die alte Lehrerin aus Furcht vor verhängnisvollen Fehlern der Justiz und des Strafvollzugs eigene Wege geht, um dem jungen Mann die Rückkehr in ein geordnetes Leben zu ermöglichen. Bei diesem Unterfangen tritt ihr jedoch eine halb reale, halb imaginäre Figur namens Noah entgegen, die es nicht zulassen will, daß Louises Menschlichkeit über Gesetz und Ordnung triumphiert.