ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Idylle
Redaktion: Christina Hänsel
Technische Realisierung: Alexander Brennecke, Eugenie Kleesattel
Regie: Giuseppe Maio, Stella Luncke
Deutscher Herbst in der deutschen Provinz durch die Augen eines Kindes
Herbst 1977. Zeit des Kalten Krieges und der RAF. Josef Maria Schäfers ist neun Jahre alt, als die Geschichte der BRD mit den Geschichten seines Dorfes kollidiert. Es gibt viel Gerede, bevor geschwiegen wird – bis heute.
Vielleicht sollten die alten Dorfgeschichten ruhen, tun sie aber nicht, sie gehen dem Autor nicht aus dem Kopf. „Solange deine Mutter hier wohnt, würde ich nicht in der alten Wunde bohren“, rät ihm sein Freund aus dem Sauerland, wo er aufgewachsen ist. „Darüber will noch keiner reden, und wenn man anfängt rumzuforschen, gibt’s Ärger.“ Tatsächlich scheint in diesem Dorf, wenn es um die Ereignisse in jenem Herbst geht, ein kollektiver Gedächtnisschwund stattgefunden zu haben.
Das Hörspiel wurde gefördert von der Film- und Medienstiftung Nordrhein-Westfalen.
Josef Maria Schäfers, geboren 1968, lernte Schmied und Tischler und lebt seit 1997 als Künstler und Radioautor in Berlin. Mitorganisator des Berliner Hörspielfestivals. Gemeinsam mit Stella Luncke schreibt und produziert er Hörspiele, Features und akustische Kunst für verschiedene öffentlich-rechtliche Radiosender. 2015 ARD-PiNBall für das Kurzhörspiel „Wo sind die bloß?“. Für Deutschlandradio u.a.: „Aerosol. Graffiti, die Ästhetik des Chaos“ (2004), „Fluchtpunkte“ (2007), „Es hat was mit dem Blick zu tun – Verkäufer, Diebe, Detektive“ (2007), „Passé“ (2010), „Aliens! – Die Invasion exotischer Tiere und Pflanzen“ (WDR/Dlf 2011), „Vorübergehend aufgenommen“ (2012), „Protestieren für Fortgeschrittene“ (2012), „Muh Muh Mäh Mäh“ (2013), „Schluss mit dem Spießerleben – Aus dem Alltag eines Wirtschaftswunderkindes“ (Dlf/NDR 2014), „Sommercamp“ (2016), „Wahnsinn Familie!“ (2017). Mehrere Wurfsendungsserien.