ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Die Pforte ist eine Insel (im vorbeiziehenden Strom der Leute)
Die Pforte ist eine Insel (4. Teil: Tief unten im behaglichen Dunkel)
Komposition: Tommy Neuwirth
Technische Realisierung: Alejandro Weyler, Laura Anh Thu Dang
Die Pforte als persönliche Kontaktstelle: „Guten Morgen“, „Guten Abend“ und immer wieder Tür öffnen, Auskunft oder Schlüssel geben, Post und Wünsche entgegennehmen.
Die Pforte ist das Nadelöhr, das Besuchende passieren müssen, besetzt mit Menschen, die mit Bedacht und Schnelligkeit professionell begrüßen, beschützen und helfen. Hierfür brauchen sie mindestens acht Arme, „Krakenarme“, wie manche sagen. Die Protagonist*innen des letzten Teils unterscheidet von allen zuvor, dass sie sich Wand an Wand zu Privaträumen befinden. Der eine im Wohnhaus, die andere im Internat. Hier zeigt sich ihre Rolle als „Care-Taker“, der für viele unersetzlich ist im alltäglichen Kommen & Gehen. Für die Personen am Eingang ist es immer auch ein Abtasten, ein Wechsel zwischen Nähe und Distanz. Was passiert, wenn die Pförtner*innen sich aufmachen, ihre Plätze zu verlassen? Wir sehen schillernde Muster auf ihren Rücken.
Mara May, Autorin und Regisseurin im Hörfunk. Studium Experimentelles Radio an der Bauhaus-Universität Weimar. Sie arbeitete für das Institut für Musik und Akustik am ZKM Karlsruhe, für das Kunstfest Weimar und realisiert Theaterprojekte mit diversen Kollektiven. Sie gibt Workshops für Jugendliche zu Hörspiel & Audiowalk, unter anderem mit der „AG Pärchenurlaub“. Zuletzt entwickelte sie zusammen mit Micha Kranixfeld das Hörstück „Im tiefen, queeren Wald“ (Deutschlandfunk Kultur 2020). Sie lebt in Weimar.