ARD-Hörspieldatenbank
Mundarthörspiel
Zu Bethlehem im Stall
Mundartspiel
Sprache des Hörspiels: schwäbisch
Regie: Manfred Rolf Seemann
Warum der schwäbische Flecken Brannenbach in den Nachbardörfern "Bethlehem" genannt wird? will eine neuzugezogene Familie wissen.
Da dieser Spitzname noch nicht alt ist, können die Alteingesessenen noch aus eigenem Erleben erzählen, was sich damals, am ersten Weihnachten nach der "Währung", 1948, abgespielt hat.
Die baufällige Kirche mußte dringend renoviert werden, das Gerüst dazu holte man aus dem Pfarrwald, aber sonst war kein Geld vorhanden – nicht einmal ein Pfarrer, als man in der Kirche, die aussah wie eine Baustelle, die Christmette feierte.
Aber auch in Bethlehem damals sei kein Pfarrer dabei gewesen – und vielleicht wurde es grade drum ein Weihnachten, so schön und eindrucksvoll – "wia z' Bethlehem em Stall".
Man mußte die ungewöhnliche Feier gleich am zweiten Feiertag, an Neujahr und an Dreikönig wiederholen, denn auch die Nachbarn in den umliegenden Orten wollten "nach Bethlehem" in die Kirche, in der es war wie im Stall.
Die Erinnerung daran ist geblieben, im Necknamen "Bethlehem".