ARD-Hörspieldatenbank
Feature
Pioniere der Radiokunst (4. Folge: Alfred Döblin - Das Alexanderplatzhörspiel)
Technische Realisierung: Ludwig Groß
Regieassistenz: Stefanie Hoster
Regie: Hermann Naber
Am 1. Oktober 1929 hielt Alfred Döblin, Schriftsteller und Armenarzt aus dem Berliner Osten, bei der Tagung der Preussischen Akademie der Künste in Kassel, zu der sich die bedeutendsten deutschen Schriftsteller und die Intendanten der Rundfunkanstalten versammelt hatten, das Einführungsreferat: "Literatur und Rundfunk". Er sprach vom "Sanierungseingriff des Rundfunks in die Literatur"; während der Buchdruck die Schriftsteller "in unnatürlicher Weise zu Stummen gemacht habe", bringe der Rundfunk das gesprochene Wort, "den eigentlichen Mutterboden jeder Literatur" wieder zur Geltung. So könne sich im Radio eine "spezifische, volkstümliche Rundfunkkunst" entwickeln, das Hörspiel. "Es ist mir sicher, daß nur auf eine ganz freie Weise, unter Benutzung lyrischer und epischer Elemente, ja auch essayistischer, in Zukunft wirkliche Hörspiele möglich werden, die sich zugleich die anderen Möglichkeiten des Rundfunks, Musik und Geräusche für ihre Zwecke nutzbar machen".