ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung, Mundarthörspiel
De frömde Fro
Ein ostpreußisches Flüchtlingsschicksal
Sprache des Hörspiels: niederdeutsch
Vorlage: De frömde Fro (Novelle)
Bearbeitung (Wort): Heinrich Schmidt-Barrien, Eberhard Freudenberg
Regie: Eberhard Freudenberg
Plattdeutsches Hörspiel, das in Gemeinschaft von Autor und Regisseur aus der Novelle gleichen Titels entwickelt wurde. Mit mutigem Griff in die Probleme unserer Zeit hat der Autor den Einbruch des Flüchtlings in die bis dahin abgeschlossene Welt des ländlichen Menschen am Beispiel der Ostpreußin Lenore Andromeit abgehandelt. In der kleinen Wohnung des Eisenbahner-Ehepaars Tietjen findet sie ein neues Unterkommen. Alle Versuche aber, zu einer tragfähigen Form des Zusammenlebens zu gelangen, scheitern an dem Unvermögen der Menschen, sich in die Seele eines anderen hineinzuversetzen. Die vielen kleinen, scheinbar so unbedeutenden Reibungen und Gegensätze im Alltagsleben summieren sich allmählich so sehr, daß es nur eines entscheidenden Anlasses bedurfte, um die Katastrophe heraufzubeschwören. Sie vollzieht sich mit dem Totschlag, mit dem Frau Andromeit ihr Leben endgültig zerstört. Frau Tietjen ist das Opfer dieses Totschlags; ihr Mann der restlos Verzweifelte, dessen Gedanken nicht wieder loskommen von den Fragen: Wie konnte es nur geschehen? Und: Wer ist schuld? Aus scheinbar zufälligen Erinnerungsfetzen rekonstruiert sich das Geschehen. Erstmalig werden in diesem Hörspiel auch zwei Sprachen aufeinanderprallen: das Plattdeutsch des Ehepaars und das Ostpreußisch der fremden Frau.