ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Gefälle
Technische Realisierung: Gert Bazin, Ruth Hofmann
Regie: Hans-Ulrich Minke
In diesem Hörspiel spiegeln Gedankenfetzen und assoziative Wortreihen die Unruhe eines Menschen, der sich von einer Katastrophe bedroht fühlt. Die äußere Handlungssituation (Übungsfahrt eines Rennfahrers, die mit einem Unfall endet) ist der Autorin nur Anlaß zur Deutung eines inneren Vorgangs. Modulationen verschiedenartiger Geräuschelemente ergänzen das von der Sprache geschaffene Bild. (Historischer Pressetext)
Der tödliche Unfall des Rennfahrers Jochen Rindt, der 1970 beim Formel-1-Training im italienischen Monza verstarb, wird für die Autorin zum Sinnbild menschlicher Grenzsituationen. Die Montage verschiedener Originaltonaufnahmen, einer Mahler- Sinfonie und Mayröckers stark rhythmisierter Sprache formen sich zu einem hoch musikalischen Monolog. Die vielfach preisgekrönte Mayröcker sagte einmal über sich selbst: "Ich sehe alles in Bildern, meine ganze Vergangenheit, Erinnerungen sind Bilder. Ich mache die Bilder zu Sprache, indem ich ganz hineinsteige in das Bild. Ich steige solange hinein, bis es Sprache wird." (Pressetext des Westdeutschen Rundfunks anlässlich einer Wiederholungsausstrahlung 2017)