ARD-Hörspieldatenbank

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Originalhörspiel, Originaltonhörspiel



Otto Ernst, Michael Scharang

Einer muß immer parieren

"Titel: 'Einer muß immer parieren'. Es ist die zweite Zeile eines Wienerliedes. Thema 1: Der Widerspruch von Interesse und Freude an der Arbeit und Arbeitsbedingungen, die dieses Interesse und diese Freude zunichte machen. Thema 2: Die Arbeitssituation bei der Durchführung des Projekts und das Verhältnis Medium und Projekt. Personen: Der Autor und drei Co-Autoren. Die Co-Autoren sind drei Arbeiter aus der Metallindustrie. Daneben setzen sie sich im Betrieb für ihre und für die Interessen ihrer Kollegen ein (Betriebsrat etc.). Diese ihre Tätigkeit steht im Stück nicht zur Debatte. Sie ist aber eine wichtige Voraussetzung insofern, als diese Arbeiter einen ausgeprägten Sinn für Diskussion und Öffentlichkeit haben. Arbeitsplan: Er macht den großen Unterschied deutlich zwischen meinem ersten 0-Ton-Hörspiel 'Das Glück is a Vogerl' und diesem. Er ist ein bis ins Detail ausgearbeitetes Konzept. Die einzelnen Themen und die zugehörigen Fragen sind genau umgrenzt. Die Methode, wie die Themen zu erarbeiten sind, ist genau angegeben. Zwei Dinge sind an der Methode besonders wichtig, daß die mit vollem Mitbestimmungsrecht ausgestatteten Co-Autoren Thema und Fragestellung grundsätzlich zur Diskussion stellen; daß ein Thema ohne Diskussion nicht erarbeitet werden und daß zum nächsten Thema ohne Diskussion nicht weitergegangen werden kann. Die Co-Autoren werden Themen und Fragen nicht unvermittelt konfrontiert, sie erhalten Arbeitsunterlagen. Die Arbeitsunterlagen liegen ausgearbeitet vor als Teil des Arbeitsplans. Vor Abschluß eines Arbeitsvorgangs wird die Redaktion als kritische Instanz von außen miteinbezogen. Der Arbeitsplan ist auch gedacht als eine Art eingebauter Widerstand gegen eine naturwüchsige Entwicklung des Projekts, die letztlich Autor und Co-Autoren unbefriedigt lassen muß. Da Material und Stück nicht identisch sein sollen und können, droht ein Auseinandertreten von Co-Autoren als Materiallieferanten und Autoren als Stückemacher. Ein detailliertes Konzept als Arbeitspapier für Co-Autoren und Autor müßte das verhindern können."

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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Westdeutscher Rundfunk 1973

Erstsendung: 10.05.1973 | 56'27

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