ARD-Hörspieldatenbank

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Porträt, Ars acustica



Heinz-Klaus Metzger

Radio als Musikinstrument

Eine Hörspielwerkstatt über John Cage


Redaktion: Marianne Meek-Therstappen, Heinz Hostnig


Regie: Rainer Riehn

"Die Wunde schließt der Speer nur, der sie schlug": dieses feierlichste Beispiel der Verwendung eines Gerätes für einen Zweck, für den es nicht konstruiert worden war, entfaltet das Bühnenweihfestspiel "Parsifal". Weniger mythisch, doch nicht minder ernst kehrt sich der Spieß des Radios um, wird es entgegen der Absicht aller Sender der Welt nicht zur Wiedergabe, sondern im Handumdrehen zur Hervorbringung eines ästhetischen Gegenstandes ins Werk gesetzt. Und zwar schon seit 1942 ins Werk John Cages, des Begründers der experimentellen Musik im strengen Snn von Kompositions- und Aufführungsverfahren, deren Ergebnis nicht vorhersehbar ist. In Kontrapost zu den großen Österreichern aus Schönbergs Schule - Webern und Berg, die zum Äußersten die Kunst der kompositiorischen Determination weitertrieben - vollzog sein größter amerikanischer Schüler den dialektischen Umschlag in die Indetermination des künstlerischen Gebildes. Die Tragweite dieser Innovation bleibt nicht auf die Musik beschränkt, auch ist die Radioverwandlung nur ein technisches Detail, jedoch von besonderer medienkritischer Bedeutung. (Heinz-Klaus Metzger)

In dieser Hörspielwerkstatt wird zuerst über die Konzeption und das Werk von John Cage referiert. Sodann werden seine Radio-Stücke zur Aufführung gebracht, von Heinz-Klaus Metzger als "Radiospieler" und Rainer Riehn als Pianist. 

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Mitwirkende

Sprecher/Sprecherin
Heinz-Klaus Metzger
Rainer Riehn


 


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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Norddeutscher Rundfunk 1977

Erstsendung: 20.08.1977 | 64'13

Darstellung: