ARD-Hörspieldatenbank
Feature
Das Hörspiel vom Hörspiel 2010
Werke aus dem Wettbewerb um den Karl-Sczuka-Preis
Dramaturgie: Hans Burkhard Schlichting
Technische Realisierung: Roland Winger, Andreas Völzing
Regie: Kirstin Petri
Den Pionierjahren des Rundfunks entstammt eine Überlegung von Kurt Weill, die zur Definition einer neuen Kunstform geworden ist. "Wir können uns", schreibt er 1925, "sehr gut vorstellen, dass zu den Tönen und Rhythmen der Musik neue Klänge hinzutreten, Klänge aus anderen Sphären: Rufe menschlicher und tierischer Stimmen, Naturstimmen, Rauschen von Winden, Wasser, Bäumen und dann ein Heer neuer, unerhörter Geräusche, die das Mikrophon auf künstlichem Wege erzeugen könnte, wenn Klangwellen übereinander geschichtet oder ineinander verwoben, verweht und neugeboren werden würden." Das nannte er "absolute Radiokunst" und unterschied es von allen funktionalen Darstellungsformen des Mediums. 1931 führte Friedrich Bischoff, damals Intendant in Breslau, bei der "Rundfunk- und Phonoschau Berlin" Ausschnitte aus neuen Hörspielproduktionen vor. Er gab seiner Beispiel-Sammlung aus der Entwicklungsarbeit der Radiokunst den Titel "Das Hörspiel vom Hörspiel". Unter diesem Titel stellen Mitglieder der unabhängigen Jury Werke aus dem jährlichen Wettbewerb um den Karl-Sczuka-Preis vor, Werke der autonomen Radiokunst. 2010 war dies der in Norwegen lebende und dort Literatur lehrende Juror Michale Grote. Neben dem Förderpreis "On from In the room'" von den New Yorker Klangkünstlern David Michael DiGregorio und Sung Hwan Kim stellte er Werke von Hanna Hartmann, Stefano Giannotti und Floria Meyer vom Karlsruher 'Institut für Feinmotorik' vor.