ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Reigen
Vorlage: Reigen (Theaterstück)
Redaktion: Hellmuth Kirchammer
Technische Realisierung: Klement, Heinz Sommerfeld, Regina Müller
Regieassistenz: Reiner Kositz
Regie: Peter M. Preissler
In zehn frech-frivolen, melancholischen Dialogen (1896/97 geschrieben) läßt Schnitzler in dem Stück "Der Reigen" seine Figuren das aussprechen, was sie vor und nach der intimen Umarmung bewegt: geheuchelte und echt empfundenen Gefühle, Banalitäten, Sentimentalitäten und Brutalitäten, Liebe als Kettenreaktion: von der Dirne zum Soldaten, der zum Stubenmädchen geht, dieses dann zum jungen Herrn und der zur luxuriösen Frau usw. usw. -, bis der Graf schließlich wieder bei der Dirne landet. Im letzten Paar schließt sich der Reigen der flüchtigen Umarmungen, der nicht nur die Gleichheit aller Menschen in ihrer Triebhaftigkeit, sondern auch die Flüchtigkeit und Wandelbarkeit aller Empfindungen bekundet. Arthur Schnitzler wollte das Stück nicht auf die Bühne bringen, ließ sich aber umstimmen. Nach der Premiere am 23. Dezember 1920 im Kleinen Schauspielhaus in Berlin kam es zu Skandalen und zum "Reigen"-Prozeß, bei dem alle Beteiligten freigesprochen wurden. Weitere Theateraufführungen hat Schnitzler testamentarisch verboten.