ARD-Hörspieldatenbank

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Hörspielbearbeitung



Gottfried Keller

Die drei gerechten Kammmacher


Vorlage: Die drei gerechten Kammmacher (Novelle)

Bearbeitung (Wort): Luise Besserer

Technische Realisierung: Burkhard Pilzer-Landeck, Anke Schlipf


Regie: Günter Maurer

Die Kammmacherei ist ein ausgestorbenes Handwerk. Überlebt hat sie einzig als literarische Reminiszenz in einer der bekanntesten Novellen des Dichters Gottfried Keller. Im wonnigen Spiesser- Paradies Seldwyla lässt Keller drei brave deutsche Handwerksgesellen zu einem grotesken Wettkampf antreten. Der Meister einer Seldwyler Manufaktur zur Herstellung von Kämmen möchte seinem Geschäft die Zukunft sichern. So stellt er, neben einem bereits Eingesessenen, noch zwei weitere Gesellen aus der deutschen Provinz ein. Es sind willige, strebsame und sparsame Burschen, die nicht einmal etwas dagegen haben, sich zum Schlafen ein Bett teilen zu müssen. Nur in einem unterscheiden sie sich: ihrem Dialekt. Als aber der Meister ankündigt, eine Nachfolge für sein Geschäft zu suchen, entbrennt unter den Dreien eine handfeste Konkurrenz. Diese wird zusätzlich geschürt durch das Auftreten der selbstsicheren Jungfer Züs Bünzlin. Ihr Vermögen und ihre demonstrativ vorgetragene moralische Überlegenheit verdreht den drei Rivalen Herz und Hirn, und sie verrennen sich heillos in ihrem Bemühen, den Anforderungen eines erfolgreichen Lebens gerecht zu werden. Gottfried Kellers Novelle, entstanden 1855 in Berlin, gilt als Musterbeispiel einer realistischen Groteske. SWR und SRF präsentieren sie nun erstmals als Hörspiel, in einer Bearbeitung, die Kellers helvetisch grundierte Sprachkunst mit den Besonderheiten der süddeutschen Mundarten kontrastiert.

Gottfried Keller, geboren 1819 in Zürich, war der wichtigste Schweizer Dichter des 19. Jahrhunderts. Nach einer erfolglosen Lehre als Kunstmaler zog er, die ersten Skizzen zu einem Roman in der Tasche, nach Heidelberg, um zu studieren. In Berlin schrieb er u.a. «Der grüne Heinrich». Er kehrte erneut nach Zürich und in die finanzielle Abhängigkeit von seiner Mutter zurück. Nach Jahren als Journalist und Gelegenheitsdichter wurde er Staatsschreiber. Er starb 1890 in Zürich.

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Hanspeter Müller-DrossaartErzähler
Stephan MoosJobst
Folkert DückerFridolin
David LiskeDietrich
Rahel HubacherZüs Bünzlin
Jürg LöwMeister
Karin PfammatterMeisterin


 


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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Südwestrundfunk / Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) 2015

Erstsendung: 09.01.2016 | SWR4 | 21:03 Uhr | 54'28

Darstellung: