ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel, Mundarthörspiel
Een weent eers wenn dat wehdeiht
Niederdeutsches Hörspiel
Sprache des Hörspiels: niederdeutsch
Technische Realisierung: Jürgen Thiel, Rosemarie Hands
Regieassistenz: Jutta Zech
Regie: Hans Helge Ott
Ein idyllisches Dorf namens Wördswill ist der Schauplatz des neuen Hörspiels von Reinhard Reinke — ein Ort, sollte man meinen, zu dem die natürlichen Düfte von Schwein, Rind und Pferd besser passen als die künstlichen und manchmal gar giftigen Ausdünstungen einer Chemiefabrik. Aber die "moderne Fruchtfolge" Rübenland-Kartoffelland-Bauland ermöglicht die permanente ökonomische Expansion, und weil wir ja alle, mehr oder weniger, davon profitieren, gibt es kaum jemanden, der sich über die, möglicherweise katastrophalen, Folgen Gedanken macht. Außerdem stellen sich die Probleme, wenn man den Fachleuten glauben darf, meistens nicht sofort ein, und überdies bestätigen Ausnahmen bekanntlich die Regel — was auf andere Weise auch für Godbersen und ein paar andere aus dem Dorf Wördswill zutrifft, die es als unzumutbar empfinden, mit der Fabrik zu leben. Daß sie in ihrer speziellen Misere von der Mehrheit der Dorfbewohner alleingelassen werden, weil diese nur Vorteile von der Fabrik zu haben glaubt, darf als ganz normales menschliches Verhalten gelten; es erklärt aber zugleich, weshalb auch die ökologischen Probleme ihre jährlichen Wachstumsraten aufweisen.