ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel, Mundarthörspiel
Een Stedinger Mönk
Niederdeutsches Hörspiel
Sprache des Hörspiels: niederdeutsch
Technische Realisierung: Klaus Schumann, Ingeborg Schmidt
Regieassistenz: Werner Staats
Regie: Hans-Jürgen Ott
Am 27. Mai vor genau 750 Jahren fand bei dem kleinen Ort Altenesch in der Nähe Bremens eine blutige Schlacht statt: die aufständischen Stedinger Bauern wurden von einem übermächtigen Ritterheer vernichtend geschlagen. Nach jahrelangen Auseinandersetzungen und Scharmützeln zwischen Bauern und Adligen war der Streit derart eskaliert, daß auch der Erzbischof von Bremen als Vertreter der Kirche seine Interessen bedroht sah. Mit Unterstützung des Papstes in Rom setzte er durch, daß die Stedinger zu Ketzern erklärt wurden. Damit war die Voraussetzung erfüllt, zum ersten und einzigen Male in der abendländischen Geschichte einen Kreuzzug durchzuführen, der sich gegen eine Bevölkerung innerhalb des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation richtete. In einer teilweise fiktiven Handlung um einen Stedinger Bauernsohn, der Benediktinermönch wird und dadurch den Konflikt in seinem eigenen Herzen auszuhalten und auszukämpfen hat, beschreibt der Autor die damaligen Ereignisse. Dabei kommt es ihm darauf an, jener Idealisierung und Mythisierung der Stedinger, die in der Nazi-Zeit zahlreiche literarische Verarbeitungen des Themas angeregt haben, eine realistischere Sicht der Dinge gegenüberzustellen.