ARD-Hörspieldatenbank

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Originalhörspiel, Dokumentarhörspiel



Die Quellen sprechen (8. Teil: Sowjetunion mit annektierten Gebieten II)

Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933-1945

Eine dokumentarische Höredition


Bearbeitung (Wort): Ulrich Lampen, Bert Hoppe, Imke Hansen, Martina Holler

Redaktion: Katarina Agathos

Technische Realisierung: Susanne Herzig, Christian Schimmöller, Peter Kainz, Fabian Zweck

Regieassistenz: Stefanie Ramb


Regie: Ulrich Lampen

Kurz vor dem Angriff auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 - dem Unternehmen Barbarossa - hatte Hitler der deutschen Militärführung gegenüber erklärt, dass „der Kampf um unser Dasein“ gegen die Sowjetunion endlich „einmal durchgekämpft werden“ müsse. Am Tag des Überfalls erklärte Hitler, nun sei die Stunde gekommen, dem Komplott „der jüdisch-angelsächsischen Kriegsanstifter und der ebenso jüdischen Machthaber der bolschewistischen Moskauer Zentrale entgegenzutreten“. Hinter der Front, in einem langgezogenen Gebietsstreifen, der sich vom Baltikum über das östliche Weißrussland, die Zentralukraine bis nach Odessa am Schwarzen Meer erstreckte, begannen die SS- und Polizeieinheiten nun, unterschiedslos und systematisch alle Juden zu ermorden. Der Schwerpunkt des Teils 8 liegt auf jenen Regionen Weißrusslands und der Ukraine, die die Wehrmacht bereits in den ersten Kriegswochen besetzt hatte und die schrittweise von der deutschen Zivilverwaltung übernommen wurden, sobald die Front weit genug vorgerückt war. Hier entstanden im September 1941 das Generalkommissariat Weißruthenien (als Teil des Reichskommissariats Ostland, zu dem auch die baltischen Republiken gehörten) und das Reichskommissariat Ukraine.

Teil 8 dokumentiert, wie deutsche Besatzungsbeamte, Polizisten und SS-Männer in diesen beiden Territorien die antijüdischen Maßnahmen fortführten und radikalisierten, indem sie die dort lebenden Juden entrechteten, in Gettos trieben und schließlich ermordeten. Neben den Taten der Angehörigen der deutschen Zivilverwaltung, Polizei, SS und Wehrmacht zeigt dieser Teil, wie die Einheimischen darauf reagierten - von der Mitwirkung bei Mordaktionen bis zu Hilfsleistungen für die Verfolgten. Nicht zuletzt schildern die ausgewählten Dokumente die Verbrechen aus Sicht der Juden selbst und thematisieren deren Versuche, ihr Leben zu retten oder Widerstand zu leisten. Als die sowjetischen Truppen vom Sommer 1943 an die Invasoren nach Westen zurückdrängten, hatten die Deutschen dort bereits fast alle Juden umgebracht, derer sie habhaft werden konnten. Mindestens 2,5 Millionen Juden wurden innerhalb der damaligen sowjetischen Grenzen ermordet. 

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Mitwirkende

Sprecher/Sprecherin
Wiebke Puls
Michael Rotschopf

Gesprächsteilnahme: Sara Bialas, Rudolf Gelbard, Lucia Heilman, Ivan Ivanji, Felix Lipski, Leon Schwarzbaum, Ruth Winkelmann

 


Sprecherin Wiebke Puls | © BR/Elias Hassos

Sprecherin Wiebke Puls | © BR/Elias Hassos


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Sprecherin Wiebke Puls
© BR/Elias HassosSprecherin Wiebke Puls
© BR/Elias Hassos



PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Bayerischer Rundfunk 2019

Erstsendung: 14.06.2019 | Bayern 2 | 21:05 Uhr | 82'00

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