ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Stachanows Traum
Vorlage: Novelle (Genauer Vorlagentitel unbekannt)
Bearbeitung (Wort): Max Gundermann
Technische Realisierung: Herbert Kara, Charlotte Stender
Regie: Wilhelm Semmelroth
Ein Wiener Taxifahrer begegnet Stachanow oder jedenfalls dem Mann, der Stachanow genannt wird und nach dem das System sowjetischer Schnellarbeit seine Bezeichnung erhalten hat. In Wirklichkeit ist dieser Stachanow ein Schulfreund des Taxifahrers und heißt Waldowsky. Er hat sich zu ihm geflüchtet, weil er sich bedroht fühlt: nach abenteuerlichen Erlebnissen, die ihm halb als Traum, halb als Gewissensprüfung erscheinen, hat er zu Beginn der Nachtschicht den Arbeitern eine andere als die offizielle Rede gehalten. Diese Rede hat man auf Tonband aufgenommen. Aber wird man sie senden? Von dieser Entscheidung hängt das weitere Schicksal Waldowskys ab. Es geht in dem Hörspiel nicht um Politik. Statt des Aktivisten Stachanow könnte ebenso ein Manager des Westens oder ein kirchlicher Fanatiker auftreten. Wird es uns gelingen, in den Tiefenschichten unserer Seele ansprechbar zu bleiben für das Metaphysische? Oder wird auch die Sphäre des Traums vom reinen Zweckdenken unterjocht werden? In den wienerisch gefärbten Dialogen bricht trotz der geistigen Ansprüche auch der Humor des Hörspiels durch.