ARD-Hörspieldatenbank
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Hörspielbearbeitung
Der Dybbuk
Vorlage: Der Dybbuk (Theaterstück, jiddisch)
Bearbeitung (Wort): Szymon Szurmiej
Komposition: Leopold Kozlowski
Technische Realisierung: Andrezj Broska
Regieassistenz: Henryk Rozen
Regie: Szymon Szurmiej
Mit dem "Dybbuk", dem bedeutendsten Theaterklassiker in jiddischer Sprache, beginnt die Reihe Shalom. Erstmals in der über hundertjährigen Geschichte des jiddischen Theaters werden Stücke aus dem Repertoire akustisch dokumentiert, das heißt, hörbar und erlebbar gemacht auch für den, der nicht hebräisch liest - die Schrift also, in der diese Stücke notiert worden sind. Drei Produktionen wurden realisiert vom Staatlichen Jüdischen Theater Warschau, der traditionsreichen und zugleich einzigen noch ständig spielenden judischen Bühne Europas. Der "Dybbuk" beschwört die Welt der Chassidim, der Wunderrabbis und der Talmudschulen, die Welt der großen jüdischen Lehrer, die wundersame, schöpferische, kultisch-religiöse Welt des Ostjudentums, von dessen Tradition und Größe so wenig - und dies zerstreut in alle Winde - erhalten geblieben ist. Uraufgeführt wurde dieses Exorzistendrama und Mysterienspiel zugleich, dessen Einfluß auf die Arbeit Sigmund Freuds unverkennbar ist und dessen eigenwilligem Sog sich auch Kafka nicht entzog, im Jahre 1920, und zwar in Warschau unter Meierhold und in Moskau unter Wachtangow. Durch Gastspiele wurde "Der Dybbuk" in den zwanziger Jahren auch im Westen bekannt. In Berlin führte es Max Reinhardt auf, in Frankfurt Max Ophüls. Unlängst realisierte es die "Schaubühne" in Berlin. Die Rolle des prophetischen Wanderers Meschulach spricht Szymon Szurm Direktor und Regisseur des Jüdischen Theaters Warschau, dessen profunder Kenntnis des jiddischen Repertoires, künstlerischer Vielseitigkeit und organisatorischem Geschick die große Bekanntheit zu danken ist, die dieses Theater nach schwierigsten Zeiten in Polen und im Ausland wieder erlangt hat; produziert wurde die Radiofassung im "Theater-Studio" des Polnischen Rundfunks.
Der ostjüdische Dichter An-Ski (eigentlich Schlomo S. Rappoport) lebte von 1863 bis 1920. In hebräischer Bildungswelt und jiddischer Folklore aufgewachsen, wurde er ein glühender Sozialist und Zionist zugleich. "Der Dybbuk" ist das berühmteste seiner zahlreichen Stücke.