ARD-Hörspieldatenbank
Essay
Hörspielretrospektive - Hörspielanalyse
Träume
Redaktion: Heinz Hostnig
Fünf apokalyptische Visionen von der entsetzlichen und fast unmerklichen Verwandlung des Menschen, die sich - wie von außen, wie durch ein anonymes ES herbeigeführt - an allen zu vollziehen scheint, besonders an den Wohlmeinenden. Sogar an denen zuerst, falls sie sich nicht entschließen, sich von den Ordnern der Welt nicht mehr ordnen zu lassen ... Am Tage der Ursendung von Günter Eichs Hörspiel "Träume" im Jahr 1951 erreichten den Norddeutschen Rundfunk zahlreiche Protestanrufe empörter Hörer. Sie schlugen vor, den Autor zu inhaftieren, verwahrten sich gegen Angstmacherei und Aufputschung des Volkes. "Wenn Sie jeden Tag schreiben: es kommt ein Krieg ... dann werden wir alle verrückt", so lautete der überwiegende Tenor. Die Untersuchung eines Psychotherapeuten soll klären, welche Mißverständnisse zu diesen Urteilen führen konnten, worin die Ursachen der Ablehnung dieses Hörspiels aus der heutigen Sicht zu finden sind.