ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Il Ritorno in Patria
Vorlage: Il Ritorno in Patria (Erzählung)
Bearbeitung (Wort): Ralf Bücheler, Johannes Mayr
Dramaturgie: Wolfram Höll
Technische Realisierung: Basil Kneubühler
Regie: Ralf Bücheler, Johannes Mayr
Ein Ausgewanderter kehrt nach dreißig Jahren in seine Heimat zurück, ins kleine Allgäuer Dorf Wertach. Er will überprüfen, „ob das, was in meiner Fantasie von diesem Ort noch existiert, tatsächlich auffindbar ist“. Einzig seiner Schulfreundin Anna gibt er sich zu erkennen, sie lebt noch immer im gleichen Haus wie damals. Gemeinsam beschwören die beiden die Welt der Kindheit, und der Besuch gerät zur Reise ins Totenreich. Sie treffen auf Wiedergänger wie den Onkel Peter, der dem Pfarrer eine Waldkanzel bauen will, damit der den Bäumen predigen kann. Oder die Schwestern Babett, Bina und Mathild, die ein Café führen, in das nie jemand hineingeht. Auch die anderen Figuren − Bauern, Holzknechte und ein Landarzt − scheinen einem heimelig-unheimlichen Volkstheater entstiegen zu sein. Und zu allem Überfluss begleitet den Erzähler während der ganzen Reise ein gespenstischer Schatten, ein Doppelgänger, der sich mit düsteren Vorhersagen zu Wort meldet. Am Ende treibt den Ausgewanderten eine unerwartete Einsicht zum zweiten Mal zur Flucht aus der Heimat.
W.G. Sebald (1944−2001), Autor, Literaturwissenschaftler. 1966 Auswanderung nach England, ab 1988 Professor an der University of East Anglia. Werke u.a. "Nach der Natur. Ein Elementargedicht" (1988), "Die Ausgewanderten" (1992), "Austerlitz" (2001). Hörspieladaptionen "Max Aurach" (BR 1994), "Austerlitz" (MDR 2011).