ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Der Weg ins Freie (1. Teil)
Vorlage: Der Weg ins Freie (Roman)
Bearbeitung (Wort): Wolfgang Killmer, Willi Trenk-Trebitsch
Regie: Willy Trenk-Trebitsch
Ein junger komponierender Adliger, der Baron von Wergenthien, typischer Vertreter der Wiener Dekadenz um die Jahrhundertwende, hat ein Verhältnis mit einem schönen bürgerlichen Mädchen; als sie ein Kind erwartet, sieht er sich zum ersten Mal vor Entscheidungen gestellt, die seine Sache nicht sind. Als das Kind bei der Geburt stirbt, geht auch die Verbindung auseinander, als natürliche Folge. Diese bewußt banale Geschichte und diese bewußt passiven Menschen sind aber der Spiegel, in dem sich die schillernden Facetten des ausgehenden Kaiserreichs abbilden, als Hauptthema besonders der schwelende Antisemitismus, der die Gesellschaft durchzieht. In langen Gesprächen in Salons und Parks entsteht hier impressionistisch das Bild einer müden, melancholischen und verlogenen Gesellschaft, in der schon die Zündschnur zu der Bombe glimmt, die sie vernichten wird.