ARD-Hörspieldatenbank
Hörspiel
Onkel Tick-Tack (Monsieur Tic-Tac)
übersetzt aus dem Französischen
Übersetzung: Karl Peter Biltz
Bearbeitung (Wort): Karl Peter Biltz
Technische Realisierung: Friedrich Wilhelm Schulz
Regie: Karl Peter Biltz
Ein Junge macht seinen Eltern Kummer. Er hat eine merkwürdige Abneigung gegen Uhren. Sein Vater ist Uhrenhändler und schenkt ihm zur Kommunion eine Taschenuhr. Schon in der ersten Minute fällt sie auf den Boden und ist unbrauchbar. Alles, was das Kind an Uhren erinnert, ist ein Alpdruck. Als Erwachsener versucht es sich in allen möglichen Berufen, wird Eisenbahnbeamter, Kaufmann u.a. Man ist mit ihm zufrieden. Aber überall verschwindet er unter verlegenen Ausreden. Niemand ahnt, daß ihn die Uhren vertreiben. Schließlich wird er Versicherungsagent, wohnt in einem stillen Haus, wo keine Uhr das Leben unerträglich macht. Eines Tages zieht in das Zimmer über ihm ein Invalide mit Stelzfuß. Das rhytmische Aufsetzen des Fußes bringt ihn sofort auf seinen Uhrenkomplex. Er entwickelt sich von einem Menschen mit einem ausgefallenen Spleen zum Geisteskranken. Seine Versuche, den unschuldigen Mieter zum Aufgeben seines Zimmers zu bewegen, scheitern. Wahn treibt ihn zum Mord an dem Invaliden. Das Gericht spricht ihn frei und läßt ihn in eine Heilanstalt bringen. Hier wird er zu einem äußerlich ruhigen und vernünftigen Patienten. Im Innern von Onkel Tick-Tack breitet sich aber der Wahn weiter aus. Nachts hört er sein Herz schlagen. Wieder wird es ihm unerträglich das Zerhacken der Zeit zu fühlen. Er begeht Selbstmord.