ARD-Hörspieldatenbank
Hörspiel
Wer schreit denn da?
übersetzt aus dem Polnischen
Übersetzung: Klaus Staemmler
Technische Realisierung: Carsten Brüse
Regie: Friedhelm Ortmann
"Der Schnaps macht aus dem Menschen, was er will, aber ohne ihn kommt er überhaupt nicht mehr klar", so lautet das Fazit in diesem Monolog eines Trinkers, der, angeschnallt auf einer Pritsche, in der Ausnüchterungszelle aus seinem Suff erwacht und sich nun, immer wieder unterbrochen durch die Schreie eines Delirierenden und die Kommentare eines "Schicksalsgenossen" darüber Rechenschaft abzulegen sucht, wie und warum er hierhin geraten ist. Dabei berichtet er von den üblichen Saufereien am Arbeitsplatz, den kleinen schwarzen Geschäften, der alltäglichen Brutalität, dem ständigen Leben am Rande der Ungesetzlichkeit. Sein assoziationshaftes, unkonzentriertes und mitunter sprunghaftes Erzählen zeichnet so das Bild von Menschen in einer Gesellschaft, die innerlich zerbrochen sind und deren Lebenszweck nur noch auf der Basis des Alkohols und des gemeinsamen Trinkens zu finden ist.