ARD-Hörspieldatenbank
Hörspiel
Steinkind
Technische Realisierung: Udo Schuster, Regina Kraus
Regieassistenz: Arturo Möller
Regie: Willy H. Thiem
Der Autor gab seinem Hörspiel den Untertitel "Der gegen ein abweisendes Schweigen gesetzte Monolog dreier Frauenstimmen unterschiedlichen Alters und doch einer Person". Die Person, die da mit dreigeteilter Stimme zu einer Unbekannten spricht, bekennt sich verantwortlich für den Tod ihres Kindes. Es ist bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Die Frau sucht bei ihrer unbekannten Zuhörerin keine Verzeihung, es geht ihr nicht um einen billigen Trost. Sie hat gelernt, nicht vor ihrer Trauer zu fliehen, sondern sie als Anlaß zu begreifen, den Tatsachen ihres Lebens ins Auge zu sehen. In einer Art Generalbeichte erzählt sie dem "abweisenden Schweigen" ihr Leben, das geprägt war von einem fortwährenden Bedürfnis nach Liebe, das im Gegensatz steht zu der ihr zunächst aufgezwungenen, schließlich ihr akzeptierten Distanz zu ihren Mitmenschen. Diese Distanz, die sie ihrem Gefühlsleben zugrunde gelegt hat, wird durchbrochen von dem ungeniert ihre Nähe fordernden Kind. Das körperliche und emotionale Erlebnis dieses Kindes verwirrt sie so sehr, daß es schließlich zu jener Unachtsamkeit im Straßenverkehr kommt, deren Opfer das Kind wird. Die drei Stimmen reagieren in unterschiedlicher Weise auf diese Ereignisse.