ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Notizen aus einem schlechten Traum
Technische Realisierung: Heinz Klein, Theresia Hammersen
Regieassistenz: Axel Scheibchen
Regie: Frank Grützbach
Der Reporter einer Kölner Zeitung hat einen Tip bekommen: In einer Trabantenstadt machen sich Kreditvermittler breit, die mit unseriösen Methoden arbeiten und nicht davor zurückschrecken, das geliehene Geld mit Drohungen und kleinen Gewalttätigkeiten wieder einzutreiben. Der Journalist versucht, von Zeugen und Beteiligten Aussagen zu bekommen. Dabei gerät er nach und nach in ein Labyrinth von Informationen über die Trabantenstadt und die Lebensverhältnisse dort. Er bekommt Geschichten zu hören, die gar nicht zu der sozial-staatlichen Neubaufassade passen wollen. Schließlich stößt er auf einen eigenbrötlerischen, jugendlichen "Neo", der ihm seine Theorien aufschwatzen will. Am Ende der Recherche sitzt er vor einer Unmenge von interessantem Material, das sich aber nicht zu einer verkaufsfähigen Story fügen will. Das Hörspiel legt dieses Material offen: es sind Mitschnitte von vorausgegangenen Begegnungen, Beobachtungen und Einschätzungen, aber auch direkt ins Diktiergerät gesprochene Anmerkungen der Journalisten; der Hörer wird als Detektiv in die Spurensuche einbezogen.
Frank Grützbach wurde 1943 in Lötzen (Ostpreußen) geboren und wuchs in Berlin-Wedding auf. Nach längerer Tätigkeit als Rundfunk- und Fernsehreporter lebt er jetzt, ausgezeichnet mit mehreren Literaturpreisen, als freier Autor in Köln. Der WDR sendete zuletzt von ihm das Hörspiel "Atlantis in den Hallen".