ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Rimbaud Traumstaub
Vorlage: Lyrik (französisch)
Übersetzung: Hans Therre, Rainer G. Schmidt
Komposition: Clara Mondshine
Technische Realisierung: Manfred Hock, Rita Verlage
Regieassistenz: Ursula Weck
Regie: Walter Bachauer
"Rimbaud? Ist das nicht dieser Dichter Rimbaud, der in einem kurzen kometenhaften Aufbruch aus der Kindheit ein in allen Farben des Chaos schillerndes poetisches Werk niederschrieb, um mit 20 Jahren aus der abendländischen Welt nach Arabien, nach Afrika zu verschwinden, sich im ganz anders gearteten Tun eines Händlers zu verausgaben, währenddessen in Frankreich aus seinem Namen ein haltloser literarischer Mythos aufsproß, von dem ganze Poetenschulen zehrten, deren Anhängern sicherlich das Blut in den Adern gestockt hätte, wäre ihnen jenes auf der Klippe des Todes stehende WESEN begegnet, das heimlich nach Frankreich zurückgekehrt war, um dort zu sterben? Sein rechtes Bein mußte amputiert werden. Das poetische Sprechen, für 11 Jahre verstummt, bricht wieder auf: im Todeskampf. Niemand zeichnet es auf. Eine Sprache, die nahtlos an die letzten Dichtungen anschließen soll. Dies haben wir uns zum Vorwurf genommen: Worte, von dem schwindenden Leben illuminiert, als seien es Erinnerungen an tatsächlich Erlebtes, gelebt in einer Welt des puren Überflusses, des puren Übermutes. Goldzeit! - Aber! Es muß sich etwas gerächt haben, kein satter Kosmos. Die Kristallschalen sind gesplittert, knirschen ... Die Welt ist aus den Fugen ... Von Anfang an." (Ranuit. d. i. Rainer G. Schmidt)