ARD-Hörspieldatenbank

Ars acustica


Studio Akustische Kunst

Wettbewerb Acustica International


Michael Hirsch

Der Schlaf

Eine nächtliche Szene


Technische Realisierung: Benedikt Bitzenhofer, Mechthild Austermann

Regieassistenz: Gaby Tegethoff


Realisation: Michael Hirsch

"Der Schlaf, jener Zustand herabgesetzter Nerventätigkeit, entzieht sich in seiner Gesamtheit völlig unserer Beobachtung. Diese akustische Komposition ist der Versuch, ein imaginäres Hörprotokoll dieses allnächtlichen Dramas zu erstellen. Der durch die experimentelle Schlafforschung festgestellte zyklische Verlauf des Schlafes prädestiniert ihn zur musikalischen wie dramatischen Form. Material der Komposition sind allerdings nicht naturalistische, akustische Vorgänge, wie wir sie beim Schlafen von uns geben, sondern sind elementare Klangmaterialien, Materialklänge, die psychische, biologische, bewußtseinsmäßige und vegetative Vorgänge akustisch-assoziativ nachdichten. Die periphere sprachliche Ebene bedient sich der 5. Szene des 2. Aktes aus Büchners "Dantons Tod", die Einblicke in Qualität und Verlauf des der Szene vorausgehenden Schlafes der Titelfigur gewährt. Eine Stellungnahme zu bestimmten Schlaf- oder gar Traumdeutungstheorien gibt die Kompositon nicht ab. Es ist vielmehr Sache des Hörers, Bezüge zu seinen eigenen bewußten wie unbewußten Erfahrungen aus dem vielschichtigen Assoziationsgeflecht dieser akustischen Landschaft herauszufiltern." (Michael Hirsch)

Michael Hirschist Komponist, Regisseur, Schauspieler und Dozent für Musiktheater. Als Mitglied verschiedener Ensembles für Neue Musik zahlreiche Konzerte im In- und Ausland.Gründung und Leitung von freien Theater- und Musiktheatergruppen. Realisierung eigener Musiktheaterstücke. Aus dem zum dritten Mal vom WDR ausgeschriebenen "Wettbewerb Acustica International" wählte eine internationale Jury die Projektvorschläge aus, die als Auftragsarbeiten für das Studio Akustische Kunst realisiert wurden.

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Mitwirkende

Sprecher/Sprecherin
Michael Hirsch


 

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Westdeutscher Rundfunk 1993

Erstsendung: 07.12.1993 | 28'15

Darstellung: