ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
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Technische Realisierung: Klaus Hoeness, Birgit Schilling
Regieassistenz: Michael Utz
Regie: Hans Gerd Krogmann
Vor Gericht steht eine junge Frau. Vorgeworfen wird ihr zumindest die Mitschuld am Selbst-Tod ihrer früheren Geliebten. Sukzessive wird der Hörer in ein sich fatal verdoppelndes Prozeßgeschehen verwickelt: Der "äußere" Prozeßverlauf weckt in der "Angeklagten" die Erinnerung an den Entwicklungsprozeß der gemeinsam mit der nun Toten erlebten, erlittenen, aber auch geliebten Geschichte. Der scheinhaften Sachlichkeit, mit der das Gericht dem tunlichst nicht artikulierten Skandalon einer verwirrenden, mit einem Tod endenden Beziehung zwischen Frauen zu begegnen versucht, stehen die zaghaften Zärtlichkeiten gegenüber, mit denen die "Angeklagte" ihre tote Geliebte betrauert.
Chris Paul, geboren 1962 in Wadersloh (Kreis Beckum), lebt zur Zeit als freie Schriftstellerin bei Bonn. Sie schrieb zahlreiche Kurzgeschichten und Essays in verschiedenen Zeitschriften und Anthologien. 1988 erschien ihre Erzählung "TrauerFall". Als Gründerin des Ätna-Verlages gab sie die Bände "alltägliche Träume" und "beziehungs-weise" heraus.