ARD-Hörspieldatenbank

Originalhörspiel, Mundarthörspiel



Hans-Peter Beyenburg

Usverkauf


Sprache des Hörspiels: kölnisch


Komposition: Werner Haentjes

Technische Realisierung: Heinrich Klein, Renate Klein

Regieassistenz: Tony Tintes


Regie: Manfred Brückner

Während sie am Ufer des Kölner Randkanals entlanggeht, läßt die siebzigjährige Lisa Münchrath die letzten Stationen ihres Lebens an sich vorüberziehen. Ihr ganzer Lebensinhalt war der kleine, vom Vater übernommene Schuhladen in Köln­Worringen. Als sich das Geschäft in dem ländlichen Vorort nicht mehr rentierte, waren sie und ihr Mann gezwungen, es zu verkaufen. Kinder, für die es sich noch zu leben lohnte, hat das Ehepaar nicht. Der Ausverkauf des kleinen Ladens hat ihren Lebenswillen gebrochen. Ihr Monolog wird zur Klage gegen die Gesellschaft, die die Wertvorstellungen älterer Menschen nicht mitvollzieht. Der Monolog wechselt mit Nachrichten- und Sachtexten über den Randkanal, Musikpassagen und Geräuscheinspielungen auf jeweils verschiedenen akustischen Ebenen. Dadurch erscheint die Mundart des Monologes neutralisiert, unsentimental und nicht resignierend. Er ist nicht Ausdruck der Verzweiflung. Die Verzweiflung liegt bereits hinter Lisas Entschluß, ihr Leben zu beenden.

Hans-Peter Beyenburg, geboren 1951 in Kerpen, studierte Theaterwissenschaft und lebt als Medienkritiker und freier Journalist in Köln. In der Reihe "Land und Leute" brachte der WDR bisher seine Hörspiele "Gäge der Strom" und "Parterr". Den Monolog der Lisa schrieb er in Worringer Lokalmundart.

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Annemarie SchlaebitzLisa Münchrath
Wolf AniolSprecher


 

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Westdeutscher Rundfunk 1987

Erstsendung: 23.03.1987 | 32'25

Darstellung: