ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel, Kurzhörspiel
Frankfurt - eine Stadt erinnert sich. 1200 Jahre Frankfurt
Monika Held, Inge Kurtz, Florian Schwinn
Kaisers Geburtstag - Kindheit und Jugend zu Beginn des Jahrhunderts
Technische Realisierung: Helmuth Schick, Gerlind Raue
Regieassistenz: Christoph Müller
Realisation: Florian Schwinn
Der 27. Januar war der Geburtstag des letzten deutschen Kaisers. Ein Datum, das - da Kaiser keine gewöhnlichen Sterblichen waren - für alle Untertanen zum Feiertag erklärt wurde. "Sitz g'rade, sitz g'rade, denn jetzt geht's zur Parade...", sangen die Soldaten, die vor das Opernhaus der Stadt Frankfurt marschierten. Hinterher das Volk - darunter auch Heinrich Prächter, der genau um die Jahrhundertwende geboren wurde. Sein Vater, ein Tagelöhner, trug zwar seinen Schnurrbart genau wie der Kaiser, hegte aber ansonsten nur wenig Sympathie für das Staatsoberhaupt. "Da wir ja", so sagt der Sohn, "kaum genug zu essen hatten." Anders die Familie von Mile Braach. Sie galt als wohlhabend. Trotzdem war auch Miles Vater nicht kaisertreu: "Der Wilhelm rasselt mir zu sehr mit dem Säbel!" Eine Sorge, die sich schon bald als berechtigt erweisen sollte.