ARD-Hörspieldatenbank

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Originalhörspiel, Dokumentarhörspiel



Raoul Schrott

Lingua franca sonora (2. Teil: Brezhoneg - bretonische Poesie der Gegenwart)


Technische Realisierung: Hans Scheck, Angelika Haller


Regie: Bernhard Jugel

Der zweite Teil von Raoul Schrotts akustischer Spurensuche nach den "kleinen Sprachen" Frankreichs und ihrer Poesie widmet sich dem Bretonischen. Das Bretonische, als Repräsentant der keltischen Sprachen (wie dem Irischen und den anderen gälischen Sprachen), kann auf eine Lyrik zurückgreifen, die bis ins 5. Jahrhundert zurückweist. Im Kontext der Lyrik zeitgenössischer bretonischer Dichter werden Gespräche geführt über Zentralismus, Regionalität, Kulturimperialismus und Militanz, die die Frage nach dem Überleben und der Eigenständigkeit dieser (und jeder anderen "kleinen") Kultur in den Vordergrund rücken. Denn die augenblickliche Situation dieser Kulturen ist prekär. Einerseits sind die alten Generationen und mit ihnen die Literaturtradionen im Aussterben begriffen, andererseits ist überall eine Wiederbelebung des kulturellen Kontextes im Gang. Den auditiven Rahmen geben die Fahrt, die Begegnungen und Gespräche mit den jeweiligen Autoren ab. Reisetagebücher und Notizen, in denen sich das Gedichtmaterial mit den Gesprächen und den eigenen Reflexionen über Sprache, Kultur und Poesie anekdotisch und thematisch verbindet. Die dokumentarische Reihe "lingua franca sonora" begreift sich also als (nicht abschließende) Recherche, als eine Suche nach jenen Autoren und Gedichten, die für die jeweilige Kultur repräsentativ sind.

Raoul Schrott, geboren 1961, Studium der Literatur und Sprachwissenschaft in Norwich, Paris, Berlin, Innsbruck, Lektor an der Universität Neapel, Publikationen u.a. "dada 21/22", "dada 15/25", "sub rosa".

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Mitwirkende

Sprecher/Sprecherin
Rainer Buck
Joachim Höppner
Andreas Neumann
Horst Raspe


 


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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Bayerischer Rundfunk 1994

Erstsendung: 30.11.1994 | 52'40

Darstellung: