ARD-Hörspieldatenbank
Kurzhörspiel
Fluß-Krebse
Konversationsstück
Technische Realisierung: Dietmar Köster, Ingrid Antelmann
Regieassistenz: Wolfgang Streng
Regie: Günter Bommert
Die Autorin, die mit ihrem "Findebuch der Henriette Vogel - Verfolgte des Glücks" einer größeren Öffentlichkeit bekannt geworden ist, nennt ihr erstes Hörspiel ein Konversationsstück. Solche Stücke herkömmlicher Art, mit der Blütezeit zum Ende des vorigen Jahrhunderts, in denen es meistens um eheliche Seitensprünge und um Entlarvung bürgerlicher Doppelmoral ging, waren nahezu ausgestorben. Heute, da sich eine neue Art der Geschlechterbeziehung entwickelt hat, scheint für diese literarische Gattung eine Renaissance möglich geworden zu sein. In Karin Reschkes Stück jedenfalls tummeln sich an einem schönen Augustabend 2 Paare an einem Flußufer und gehen überraschende Verbindungen miteinander ein. Die ehemals dominanten Rollen der Männer sind jetzt merklich reduziert - umso freier bewegen sich die Frauen. Man erwartet den Abend, an dem die Fluß-Krebse an Land steigen werden, um sich zu paaren. Die beiden Frauen lassen sich davon erotisch anregen, während die frustrierten Männer sich zu modernen Jägern und Sammlern entwickeln dürfen.