ARD-Hörspieldatenbank
Hörspiel
Zwei Tage in Edo: Blühendes Chaos oder von der Unmöglichkeit, den Drachen nach der Natur zu malen
Technische Realisierung: Ulrich Speicher, Karin Beaumont
Regieassistenz: Martin Neumann
Regie: Norbert Schaeffer
"Da sitzt er, der Reisende, und macht sich Bilder. Wie der Maler, von dem man sich hier erzählt, der nichts lieber tat, als Drachen zu malen. Eines Tages erschien der Drache vor dem Künstler. Um den Unterschied deutlich zu machen, der zwischen den Bildern und der Wirklichkeit klafft. Da fiel der Künstler in Ohnmacht." Der Reisende betrachtet sich Tokio von oben, aus dem Flugzeug, und ihm fällt die Ähnlichkeit der Form des Betongeschachtels unter ihm mit der Form eines Drachens auf. Tokio - Edo wie es früher hieß - überhaupt Japan ist für ihn als Japanophilen das Land der Verheißung. Aber das Bild, das er sich vom Drachen malt, fällt in der Konfrontation mit der Wirklichkeit ganz anders aus, sie überfällt ihn mit ihrem ganz normalen Großstadtgelärme japanischer Prägung.