ARD-Hörspieldatenbank

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Hörspielbearbeitung



Daniel

Nebukadnezars Traum und Wahnsinn


Technische Realisierung: Alfons Steffens, Annette Kruschke


Regie: Garleff Zacharias-Langhans

"Ich,Nebukadnezar, da ich gute Ruhe hatte in meinem Hause und es wohl stand auf meiner Burg, sah ich einen Traum und erschrak, und die Gedanken, die ich in meinem Bette hatte, und das Gesicht, so ich gesehen hatte, betrübte mich." - Nebukadnezar, der babylonische König, sah im Traum seinen Sturz in den Wahnsinn voraus: Vom Hof verstoßen, soll er im Feld, unter dem Tau des Himmels liegen, soll naß werden und Gras fressen wie die Ochsen. Teile des märchenhaften Palastes, in ein Neukadnezar lag und träumte, stehen heute im Pergamon-Museum in Berlin. In die blaue Lasur der Ziegelwände hat der König eine Inschrift einfügen lassen, in der er sich nach alter Tradition als Diener der Göttin Ischtar und Schützer ihres Kults bezeichnet. Die Erzählung des jüdischen Propheten Daniel läßt allerdings vermuten, daß Nebukadnezar sich diesem Kult zeitweise entgegenstellte, indem er sich selbst zum Gott erklärte. Er wurde, wie viele Könige der Antike, die sich einem traditionellen Kult widersetzten, mit Wahnsinn geschlagen.Jedoch war es wahrscheinlich nicht der israelitische Gott, wie Daniel behauptet, sondern die Göttin Ischtar, die ihn strafte.Nach sieben Jahren ohne menschliche Vernunft und Sprache kehrte Nebukadnezar auf den Thron zurück.

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Mitwirkende

Sprecher/Sprecherin
Ronald Steckel


 


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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Sender Freies Berlin 1983

Erstsendung: 29.03.1984 | 9'17

Darstellung: