ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Die Nacht kurz vor den Wäldern
(La nuit just avant les forets)
Vorlage: La nuit juste avant les forêts (Theaterstück (?), französisch)
Übersetzung: Hans-Joachim Ruckhäberle
Komposition: Bernhard Schmitz
Technische Realisierung: Walter Jost, Waltraud Gruber
Regie: Walter Adler
Ein Mann, der fremd ist im Lande, fremd auch in der Sprache, in der er seine Fremdheit auszudrücken versucht, rebelliert gegen die Kälte, den Stillstand, die Isolierung. Er packt den Zuhörer beim Ärmel, läßt ihn nicht mehr los; er redet und redet - redet von seiner Angst, seiner Einsamkeit, seinem nächtlichen Umherirren, seiner Suche nach Glück, seinem Mißtrauen allem und jedem gegenüber: dem Mißtrauen des Unterdrückten gegen die Unterdrücker, gegen die, die alles bestimmen, alles beeinflussen. Gegen sie richten sich seine Pläne, ihnen will er Widerstand leisten.
Bernard-Marie Koltès, geboren 1948 in Metz, besuchte Anfang der siebziger Jahre die Regieklasse der Schauspielschule in Straßburg. In dieser Zeit entstand "L'héritage", sein erstes Theaterstück, dem 1977 "La nuit juste avant les fôrets" und 1979 "Combat de nègre et de chiens" folgten. 1982 wurde Koltès mit dem "Prix du jeune talent de la société des auteurs dramatiques" ausgezeichnet. Er erklärt: "Ich schreibe Theater, weil mich vor allem gesprochene Sprache interessiert."