ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Pfarrhausgeschichten
Vorlage: Schwäbische Pfarrhäuser (Erzählungen)
Bearbeitung (Wort): Heinz von Cramer
Technische Realisierung: Walter Jost, Anita Schumacher, Beate Böhler
Regie: Heinz von Cramer
"Pfarrhäuser habe ich schildern wollen, nicht Pfarrer, Pfarrhäuser, so wie sie von meinem Standpunkt im Leben aus sich dem Auge darbieten. Die pfarramtliche Wirksamkeit fällt darein nicht, und so wenig Du einem Menschen vorwerfen kannst, er denke nicht an Gott, weil er just in Deiner Gegenwart nicht betet, so wenig kannst Du einem Pfarrer schuld geben, der Bauch sei sein Gott, weil er je und je mit seinen Freunden fröhlich ist ... Unwürdige Pfarrer sind unter den meinen nur der Haselnußpfarrer und der geizige; bei dem freundlichen, dem gastfreien, dem humoristischen und dem frommen ist ohnehin der wohltuende, gabenspendende Geist des Pfarrhauses gegenüber der Gemeinde nicht nur angedeutet, sondern ausgesprochen." (Ottilie Wildermuth in einem Brief, 1852)
Ottilie Wilderrnuth, 1817 in Rottenburg am Neckar geboren, erschrieb sich nach ihrer Heirat mit dem Philologen Johann David Wildermuth mit lebensechtem und witzigem Charme einen großen Leserkreis. Als weibliche Kollegin von Justinus Kerner, Ludwig Uhland u.a. hochgelobt, erschien 1852 der Sammelband "Bilder und Geschichten aus Schwaben", dessen bekanntester Teil "Die schwäbischen Pfarrhäuser" die Vorlage dieses Hörspiels ist. Ottilie Wildermuth starb 1877 in Tübingen, wo sie über dreißig Jahre lang lebte.