ARD-Hörspieldatenbank
Hörspiel
Beueler Wäscherinnen
Komposition: Kurt Herrlinger
Technische Realisierung: Friedrich Wilhelm Häfner, Renate Klein
Regieassistenz: Christoph Pragua
Regie: Manfred Brückner
Lehmachers und Fleschs sind Nachbarsfamilien. Wie die meisten Bewohner der Beueler Rheingasse in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, leben sie von Lohnwäscherei und Fischerei. Die Männer angeln vom Rheinkahn aus Barben, Makrelen, Barsche, Hechte oder Aale. Sie machen gelegentlich der "Fliegenden Brücke" Konkurrenz und setzen zwischen Beuel und Bonn Fremde über. Manchmal fischen sie auch Treibholz aus dem Rhein, Brennholz, das in der Waschküche gebraucht wird. Dort steht die "Büschbütt", in der mit heißer Lauge gewaschen wird. Die im Rhein gespülte Wäsche bleicht und trocknet auf der Uferwiese, wird gemangelt oder gebügelt und den Kunden wieder zugestellt. Kundschaft gibt es von Königswinter bis Bonn. Aber für die vielen Familienbetriebe kann es nicht genug Kundschaft geben. Deshalb bändelt Fleschs Pitter mit Bonner Dienstmädchen an, damit deren Herrschaft die Wäsche ausgibt. Als Lehmachers Nies erfährt, daß der Nachbarssohn Kundschaft angeworben hat, gibt es Streit, um so mehr, als Tochter Lenchen ein Auge auf den Pitter hat und eifersüchtig ist. Erst auf Weiberfastnacht wird der Streit beigelegt. Lehmachers Nies macht sich zur Anführerin, als es darum geht, den Kundenkreis auf Köln auszudehnen. Mit dem Dampferkapitän und mit Kölner Ringrollern wird verhandelt, und als Wäsche mit "Beueler Duft" in vornehme Kölner Haushalte, in Hotels und Gastwirtschaften geliefert wird, feiern die Beueler Wäscherinnen ihren Erfolg.