ARD-Hörspieldatenbank
Hörspiel
Macuilxochitl
Komposition: Bernhard Schmitz
Technische Realisierung: Karl-Heinz Stevens, Susanne Friedrich
Regie: Walter Adler
Hinter dem exotischen Titel "Macuilxochitl" verbirgt sich eine mexikanische Gottheit, der "Gott der Musik, Protektor des Tanzes, der Spiele, der Freude, des Lachens und der Poesie". Der Mythos archaischer Lebensfreude bildet gewissermaßen das Motiv, den Hintergrund einer Reise, die zwei Freunde über Los Angelos nach Mexiko unternehmen, auf der Suche nach unvermittelten Erfahrungen. Cornelius, die Hauptfigur des Stückes, versteht die Reise zunächst auch als Flucht vor den ungelösten verworrenen Problemen seines Lebens; im Verlauf der Reise erfährt er jedoch, daß eine Freundin, die in seine Probleme mit verwickelt ist, sich auf Jamaica befindet. Daraufhin ändert er sein Reiseziel und versucht auf abenteuerliche Weise diese Freundin zu finden, und das heißt, seinem im Grunde ziellosen Fluchtversuch eine konkrete Richtung und der weiteren Zukunft seines Lebens einen Sinn zu geben. Das Hörspiel spiegelt damit auch eine Gefühls- und Stimmungslage, wie sie in der Bundesrepublik unter jüngeren, sensiblen Zeitgenossen zu finden ist: Frustration, die Sehnsucht nach Alternativen, nach exotischen Erfahrungen, die Wiederentdeckung der eigenen, konkreten Möglichkeiten.