ARD-Hörspieldatenbank
Hörspiel
Katja
Heinz K. erzählt über sein Leben als 'Königin der Nacht'
Technische Realisierung: Ekkehard Stoffregen, Sigrid Sandberg, Petra Steinhorst
Regieassistenz: Ursula Weck
Regie: Jonatan Briel
"Katja" ist ein Hörspiel über eine Veranlagung und Faszination zugleich, über die Veranlagung und Faszination des Heinz K., ein Leben als Frau zu genießen, ohne sich dabei als Transsexueller zu fühlen. "In vier Abteilungen, die mit den Namen der vier Jahreszeiten benannt sind, erzählt der Berliner Arbeiter Heinz K. sein Leben als "Katja", der "Königin der Nacht". Diese nicht alltägliche Karriere beginnt im politischgesellschaftlichen Taumel der untergehenden Weimarer Republik und durchläuft alle Stationen der jüngsten deutschen Geschichte. Heinz K. durchlebt seine Kindheit auf dem 'roten Wedding', und er bemerkt schon hier, in frühester Jugend, wie nah seine Sehnsüchte und Gefühle an den Grenzbereichen der Erotik angesiedelt sind. In diesen frühen Jahren wird so 'Katja' in ihm geboren, eine Faszination, die ihn zeit seines Lebens nicht mehr verläßt. Berlin, dieses Eldorado der erotischen Verlockungen, präsentiert auf seinem Stadtplan noch jene legendären Namen von Bars und Treffpunkten, als Katja ihre ersten Ankerplätze zu suchen beginnt und findet, zwischen Alexanderplatz und Kurfürstendamm oder auf der Linie Rosenthaler Platz, Friedrichstraße, Nollendorfplatz. Belegt durch die zupackenden, aber auch sehnsüchtigen Lieder der Claire Waldorff klingt das 'Milieu' jener letzten Jahre vor dem Naziterror auf, in dem 'Katja' ihre besondere Rolle spielt. Was folgt, ist Diskriminierung und lnhaftierung, Kriegsfrontbestrafung und Gefangenschaft: eine Kette ungeahnter Leiden. Heinz K. und somit auch Katja überleben und halten auch noch die Wiederbegegnung mit dem zerstörten Berlin aus. Und nun, aus den Ruinen heraus, kann Heinz K. endlich 'Katja' sein. Befreit vom Joch staatlicher Bevormundung, beginnt 'Katja' voller Zukunftshoffnung als 'Miß Berlin' in Antwerpen ihre zweite Lebenshälfte ... und kehrt schließlich ins Berlin der zukunftsoptimistischen 60er Jahre zurück." (Jonatan Briel)
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