ARD-Hörspieldatenbank
Kurzhörspiel
Aus dem wirklichen Leben des Johann Sebastian Bach
Aus dem wirklichen Leben des Johann Sebastian Bach (4. Folge: Aufbruch ins Leipziger Unglück)
Regie: Hans Gerd Krogmann
In Leipzig hat Johann Sebastian Bach 27 Jahre seines Lebens verbracht "unter stetem Verdruß", wie er selber sagte. In seinem Nekrolog faßt Agricola diese 27 Jahre in zwei Sätze zusammen: "Die Stadt Leipzig erwählte unseren Bach im Jahre 1723 zu ihrem Musikdirektor und Kantor an der Thomas-Schule. Er folgte diesem Ruf; obgleich er seinen gnädigen Fürsten ungern verließ." Tatsächlich war es gekränkter Stolz, der ihn aus Köthen forttrieb, denn der Fürst hatte neu geheiratet, eine unmusikalische Prinzessin, die sich mit der Jagd und der Aufstellung eines neuen Wachbatallions beschäftigte. Und es waren die guten Bedingungen, die Bachs Freund Georg Philipp Telemann ausgehandelt hatte, ohne sie selbst wahrnehmen zu wollen. Bach war für die Leipziger Ratsherren aber nur zweite Wahl und das ließen sie ihn in seinem Anstellungsvertrag spüren.