ARD-Hörspieldatenbank

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Hörspiel



Klaus Figge

Der Freiheitssender - Rundfunk und Hörspiel im antifaschistischen Ätherkrieg


Technische Realisierung: Susanne Vogt, Christiane Recht


Regie: Johannes Hertel

Wer dem Propagandarundfunk des Dritten Reiches nicht traute und stattdessen sogenannte "Feindsender" im Ausland hörte, hatte mit hohen Strafen zu rechnen. Was von den Nationalsozialisten als feindliche Hetzpropaganda hingestellt wurde, war für Hörer in Deutschland, Österreich und den besetzten Gebieten nahezu die einzige Möglichkeit, breite Information über die verheimlichten Zustände im eigenen Land und über die militärischen Niederlagen der von Hitler befehligten Armee zu bekommen. Auch war aus dem Ausland vieles zu hören, was dem Druck der nationalsozialistischen Kulturpolitik weichen mußte. Neben den offziellen Sendern der Alliierten - dem deutschen Dienst der BBC, dem deutschsprachigen Dienst von Radio Moskau und der Stimme Amerikas - entstanden im Verlaufe des Krieges zahlreiche Geheimsender und Institutionen der "schwarzen" Propaganda, die dem naiven Hörer als Radioveranstaltungen der deutschen Wehrmacht erscheinen mußten, so im Falle des 'Soldatensenders Calais'. In vielen Zeugnissen von Hugh Carleton Greene, Sefton Delmer, Ellic Howe und vielen anderen wird erst heute die breitgefächerte Informationspolitik der Alliierten in ihrem Umfang sichtbar. Aber auch in der Gegenpropaganda wurde das Radio nicht nur als Informationsträger eingesetzt. Der von den Nationalsozialisten verpönte Jazz bekam darin ebenso einen Stellenwert wie die Radiosatire und das Kurzhörspiel. Die Rundfunkreden deutscher Antifaschisten, unter denen nicht nur Thomas Manns Botschaften Berühmtheit erlangten, waren Bestandteil der Programme. Emigrierte Schriftsteller wie Bertolt Brecht, Ernst Ottwald, Anna Seghers und Walter Mehring kamen unter den beschränkten Exilbedingungen auch als Hörspielautoren zur Geltung.

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Mitwirkende

Sprecher/Sprecherin
Jürgen Andreas
Klaus Figge
Hans Kemner


 


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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Südwestfunk

Erstsendung: 01.06.1985 | 149'30

Darstellung: