ARD-Hörspieldatenbank
Ars acustica
Barry Bermange, Wassily Kandinsky
Klänge am Mikrophon
Hörwerk für Stimmen Nr. 8 nach Gedichten von Wassily Kandinsky
Vorlage: Klänge (Poetisches Werk, russisch)
Technische Realisierung: Friedrich Wilhelm Häfner, Angelika Konrad, Manfred Brass
Regieassistenz: Christoph Pragua
Regie: Barry Bermange
Als Grundlage für dieses neue Hörwerk des englischen Hörspielmachers dienen Auszüge und Darstellungsformen aus Kandinskys poetischem Werk "Klänge" (1912). "Klänge" ist ein Gemälde aus Musik mit Worten, die Räume, Farben, Licht, physische Gebilde entwerfen, die die Laute und Strukturen der menschlichen Sprache und den Akt des Sehens in einer Welt erscheinen lassen, in der das menschliche Auge die unterschiedlichsten Wirklichkeiten und Geheimnisse finden kann. Der Titel weist auf Kandinskys ausführliche Beschäftigung mit der Musik und ihrer Terminologie hin, die ihren Ausdruck sowohl in seiner Malerei als auch in seiner Lyrik fand: auf der einen Seite in den Farbharmonien und der visuellen Rhythmik der Gemälde, die Kandinsky "Symphonische Kompositionen" nannte, auf der anderen Seite in den harmonischen und dramatischen Klangfiguren seiner Sprache. Diese Signale zu entschlüsseln, sie neu zu ordnen und auf die akustische Ebene in der Form eines Hörwerks für Sprechstimmen, Singstimmen und Stimmenmusik zu übertragen, das ist die Grundlage für "Klänge am Mikrophon".
Barry Bermange begann Mitte der sechziger Jahre seine Hörspielarbeit in der BBC mit einer Reihe vielbeachteter Experimente. Als internationaler Autor-Regisseur hat er seither viele seiner Stücke für Film, Fernsehen und Funk selbst produziert, darunter eine Reihe von Produktionen für den WDR. Für "Warcries. Kriegsschreie" hat Bermange 1981 den Karl-Sczuka-Preis erhalten.