ARD-Hörspieldatenbank
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Hörspielbearbeitung
Lateinamerika: Mythos und Wirklichkeit
Kletterpedro
Vorlage: Pedro Mico (Theaterstück, portugiesisch)
Übersetzung: Karin von Schweder-Schreiner
Technische Realisierung: Franz Peter Esser, Renate Klein
Regieassistenz: Georg K. Berres
Regie: Dieter Carls
In einer Favela-Hütte am Hang von Catacumba unweit der Lagune Rodrigo de Freitas unterhält sich der schwarze Gauner Pedro Mico mit Aparecida, einer Weißen aus dem politisch schon immer unruhigen brasilianischen Nordosten. Aparecida schlägt sich als Prostituierte durch, von Pedro wird sie jedoch bewundert, weil sie lesen kann. Pedro mag keine Analphabeten. Sein eigenes Analphabetentum verteidigt er zwar mit dem Hinweis, die Männer hätten dafür zu sorgen, daß es in der Zeitung etwas zu lesen gebe, seine gegenwärtige Geliebte Melize aber, die im Hintergrund der Hütte schläft, trifft seine ganze Verachtung, weil sie ihm nicht aus der Zeitung vorlesen kann. Dies tut nun Aparecida, und zwischendurch erzählen sie sich gegenseitig aus ihrem Leben. Doch da wacht Melize auf und es kommt zu einem folgenschweren Streit. "Pedro Mico", so der Originaltitel, ist eines der Hauptwerke des sogenannten "teatro negro", des sozial engagierten brasilianischen Theaters der fünfziger und sechziger Jahre. Es wurde 1957 als Theaterstück in Rio de Janeiro uraufgeführt. Sein Autor, Antonio Callado, in Europa vor allem durch seinen Roman "Quarup" bekannt, ist einer der renommiertesten Schriftsteller Brasiliens.
Callado wurde 1917 geboren. Zur Zeit des 2. Weltkrieges arbeitete er als Rundfunkredakteur in London und in Paris. 1947 kehrte er nach Rio de Janeiro zurück und schrieb zahlreiche Reportagen über brasilianische Mißstände. In diesem Jahr erschien ein neuer Roman von Callado in deutscher Übersetzung: "Lucinda".
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