ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Irische Tragödie
Vorlage: Proxopera (Roman, englisch)
Übersetzung: Ingo Golombiewski
Bearbeitung (Wort): Tim Danaher
Technische Realisierung: Renate Schlichthörlein, Andreas Ehrig
Regieassistenz: Annette Kurth
Regie: Heinz Wilhelm Schwarz
Der alte Mr. Binchey, ein pensionierter irischer Lehrer, kehrt mit seinem Sohn, seiner Schwiegertochter und den beiden Enkeln von einem Urlaub nach Hause zurück. Während der Rückreise stehen sie noch ganz unter dem Eindruck der landschaftlichen Schönheit ihres Ferienortes, doch zu Hause angekommen, werden sie jäh mit der Realität des blutigen Bürgerkrieges konfrontiert. Bincheys Haus ist von drei Terroristen besetzt, die Köchin Minnie sitzt geknebelt und gefesselt auf einem Küchenstuhl. Binchey erkennt sogleich, daß die Terroristen mit ihren Drohungen nicht scherzen: sie nehmen die gesamte Familie als Geiseln und zwingen ihn, mit seinem Wagen eine in einer Milchkanne eingebaute Bombe in die Stadt und dort zur Detonation zu bringen. Benedict Kiely, selber Ire, geht es in seinem Hörspiel nicht um ein Engagement für oder gegen eine der kämpfenden Parteien im irischen Bürgerkrieg. Am Fallbeispiel einer Familie will er zeigen, wie die Bevölkerung in diesen Krieg verwickelt ist. Dabei rekapituliert er die blutige Geschichte Irlands und verurteilt aus seiner Sicht die Sinnlosigkeit des gegenwärtigen Kampfes, die Freiheitsphrasen beider Seiten und vor allem die sich fortzeugende, eigendynamische Eskalation der Gewalt.