ARD-Hörspieldatenbank
Hörspiel
Das bayerische Wundertheater
Komposition: Wolfram Kunkel
Technische Realisierung: Hans Scheck, Angelika Glink
Regieassistenz: Reiner Kositz
Regie: Jörn van Dyck
In einer mittelalterlichen Kleinstadt herrscht große Angst vor den meist rigorosen Urteilen der Inquisitionsgerichte. Alles Unerklärbare, Außergewöhnliche wird als vermeintliches Machtwerk des Teufels "entlarvt". Diese Angst und die starren Machtstrukturen nützen zwei überschlaue Schausteller aus: Ihr Wundertheater überführe jeden Ketzer ohne aufwendige Verhandlung, es sei eine Art "Lügendetektor". Denn, wer keinen Beifall spendet, wer keine Bühne und keine Darsteller sieht, wer nicht lachen, sich amüsieren kann, ist einer, der mit dem Bösen im Bunde ist. In Wirklichkeit jedoch passiert tatsächlich überhaupt nichts auf der nicht vorhandenen Bühne. Um nicht in Verdacht zu kommen, ein Ketzer zu sein, applaudieren natürlich alle Dorfbewohner, unterhalten sich über die Pseudo-Handlung dieses irrwitzigen Spiels, des nicht stattfindenden Theaterstückes. Doch plötzlich kommt ein Fremder, ein Soldat, dazu. Der gibt offen zu, nichts zu sehen, weil er von dem absurden "Ketzer-Test" natürlich nichts weiß. Als er vom Stadtschreiber beschuldigt wird, ein Glaubensabtrünniger zu sein und damit reif für den Galgen , wehrt sich der Soldat und ersticht den Stadtschreiber.