ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung, Ars acustica
Le Désir - Hörwerk für Stimmen Nr. 11
Vorlage: Wie man Wünsche beim Schwanz packt (Theaterstück, französisch)
Übersetzung: Paul Celan
Bearbeitung (Wort): Barry Bermange
Komposition: Barry Bermange
Technische Realisierung: Günter Heß, Christine Koller
Regie: Barry Bermange
Im Januar des Jahres 1941, so verzeichnen es die Biografen, schrieb Pablo Picasso sein absurdes Bühnenstück "Le Désir attrapé par la queue". Im März 1944, vier Monate vor der Landung der Alliierten in Frankreich, wird das Stück in einer szenischen Lesung unter Freunden uraufgeführt. Albert Camus führte die Regie, und als Sprecher agierten berühmte Künstler wie Michel Leiris, Raymond Queneau, Zanie Aubier, Simone de Beauvoir, Jean-Paul Sartre, Louise Leiris, Jacques Bost, Germaine Hugnet, Dora Maar, Jean Aubier. Zehn Jahre später nimmt sich Paul Celan der deutschen Übersetzung an: "Wie man Wünsche beim Schwanz packt", hieß nun das Drama. Barry Bermange hat jetzt nach Picassos Stück ein "Hörwerk für Stimmen" geschrieben, das als Auftragsarbeit des Bayerischen Rundfunks entstand. Es ist eine musikalisch strukturierte Radio-Komposition, die sich als Fortsetzung jener "Klänge am Mikrofon" begreift, die Barry Bermange im vergangenen Jahr nach Wassily Kandinskys Buch "Klänge" produzierte.
Barry Bermange, Jahrgang 1933, einer der international bekanntesten Radio-Experimentatoren, begann seine Hörspielarbeit Mitte der 60er Jahre im BBC-Radio-Workshop. Seine mit vielen Preisen ausgezeichnete Reihe "The Inventions" zählt zu den klassischen Arbeiten der akustischen Literatur.