ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Wir, die Endesunterzeichnenden
Vorlage: Wir, die Endesunterzeichnenden (Theaterstück, russisch)
Übersetzung: Regine Kühn
Bearbeitung (Wort): Götz Fritsch
Komposition: Wolfgang Jehn
Technische Realisierung: Anna-Maria Tietze, Ursula Götz
Regie: Götz Fritsch
In einem Bau- und Montagekombinat eines ländlichen Gebiets soll der Neubau einer Großbäckerei von der Kommission des Gebietsexekutivkomitees abgenommen werden. Da der Bau zu viele Mängel aufweist, wird das Protokoll nicht unterschrieben. Die Mitglieder der Kommission fahren wieder ab. In denselben Eisenbahnwagen quartieren sich nun der Ingenieur und Chefdispatcher seines Betriebes, Ljonja Schindin, seine Frau Alla und ein weiterer Mitarbeiter ein, um bis zur Ankunft in der Bezirkshauptstadt die Mitglieder der Kommission doch noch zur Unterschrift des Protokolls zu bewegen. Denn, und davon ist der junge Schindin fest überzeugt, nicht die Mängel sind der Grund der Nichtabnahme der in der Hauptsache funktionierenden Bäckerei, sondern Intrigen und Machtkämpfe, Fehlplanungen und Schuldzuweisungen zwischen seinem Vorgesetzten und dessen befördertem Vorgänger. Dem vom HR 1978 ("Protokoll einer Sitzung") erstmals vorgestellten sowjetischen Autor Alexander Gelman geht es auch in diesem 1978 in Moskau uraufgeführten und auch in der DDR gespielten Stück um kritische Fragen nach der konkreten, nicht ideologischen, nach der unmittelbaren, nicht propagandistischen Verwirklichung des realen Sozialismus. Ljonja Schindin: "Auf dem Technikum hatte ich einen Lehrer, einen alten Mann, der ein schweres Leben hinter sich hatte. Er sagte: Seine Heimat liebt man nicht, indem man die Birken küßt! Sondern indem man die besten, der Sache treuesten ergebenen Menschen unterstützt, ihnen hilft, wenn sie es schwer haben. Sie sind die Heimat!"