ARD-Hörspieldatenbank
Hörspiel
Damenbrise
Technische Realisierung: Karlheinz Stoll, Waltraud Gruber
Regieassistenz: Uwe Schareck
Regie: Otto Düben
Ein Regisseur sitzt Buchstabensuppe löffelnd und Chablis trinkend in einem Gartenrestaurant in der Nähe eines Theaters. Die Dame, die er offensichtlich erwartet, ist nicht identisch mit der Person, die tatsächlich erscheint. Was nichts daran ändert, daß der Regisseur für seine gespreizte Anmache mit ihrem breitgetretenen Kunstschaffendenvokabular offene Ohren findet. Weiter: Ein junger Mann, der einer Blumenverkäuferin Rose um Rose abkauft, entwickelt dabei quasselnd ein penetrantes Selbstverständnis samt arrogantem Lebensentwurf. Und schließlich: Theaterbesucher aller Altersstufen nippen an den Banalitäten des herrschenden Kulturgeschwätzes. - Ein luftiger Reigen rankt da um so ein gewichtiges Thema wie Kunst und Leben. Und seltsam! Selbst im borniertesten Geschwafel behalten die Sätze ihre Wahrheit: "Es ist mit dem Theater wie mit der Liebe. Man muß sich nur weit genug hineinbegeben, dann hinterläßt es auch Spuren..."
Elfriede Müller, geboren 1956 in Düppenweiler/Saarland, lebt z.Zt. als freie Schriftstellerin in Berlin. Stücke: "Die Bergarbeiterinnen" (1988), "Glas" (1990). Für "Damenbrise" erhielt sie den diesjährigen "Theaterpreis der Frankfurter Autorenstiftung".